Schädlingsbekämpfung

Als Schädlinge oder Schadtiere bezeichnet man Organismen, die das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit oder die Gesundheit des Menschen und/oder seiner Haus- und Nutztiere beeinträchtigen, eine normale Entwicklung der Kulturpflanzen stören, tierische und pflanzliche Produkte, Erntegut, Vorräte sowie Materialien wertmindern oder unbrauchbar machen.

Soweit Deutungen von Bildern und Texten es gestatten, mussten sich die Menschen schon vor mehr als 4000 Jahren der Flöhe, Läuse, Fliegen, Wanzen, Stechmücken, Hornissen, Wespen, Skorpione, Heuschrecken, Getreide-, Mehl-, Lebensmittel-, und Materialschädlinge, der giftig behaarten Raupen, vereinzelt der Schaben, holzzerstörenden Insekten, Mäuse, Ratten und anderer Tierarten erwehren. Die Schädlingsbekämpfunghat also schon seit langer Zeit einen festen Platz im Tätigkeitsfeld der Menschen. Selbst in der heutigen Zeit werden nach Schätzungen der Welternährungsorganisation noch 10 bis 20% der Welternte von Schädlingen vernichtet. und insbesondere in den Ländern, die ohnehin vom Hunger gepeinigt sind, liegt der Prozentsatz der durch Schädlinge vernichteten Ernten sogar bei 30%.

Aus heutiger Sicht können Bekämpfungen nur effizient sein, wenn ein solides Wissen über die biologischen Eigenschaften und die Lebensweise der Schädlinge vorliegt und bei den abwehrenden und bekämpfenden Maßnahmen die gültigen Rechtsvorschriften zugrunde gelegt werden. Davon hängen nicht nur die Wahl der Bekämpfungsverfahren, der Bekämpfungsmittel, der Zeitpunkt und der Umfang der Bekämpfungs- und/oder Entwesungsarbeiten ab, sondern auch ein umweltgerechter Bekämpfungsmittelverbrauch und vermeidbare Umweltbelastungen.

Schädlinge unterscheidet man einerseits nach ihrer biologischen Art: Insekten (die grösste Gruppe der Schädlinge), Säugetiere und Vögel und andererseits nach der Art der Schädigung, die sie verursachen: Vorratsschädlinge, Materialschädlinge und Gesundheitsschädlinge. Einige Schädlinge decken mehrere oder sogar alle Schadbilder ab.

Die für die Bekämpfungspraxis bedeutsamen Schädlinge zeichnen sich meist durch ihr häufiges bis ständiges Vorkommen aus. Nicht wenige Arten kommen in großer Anzahl bis Massenhaft vor.

Die überwiegende Mehrheit unserer Schädlinge findet in der künstlichen Umwelt unserer Bauwerke mit den unterschiedlichsten Nutzungen optimale Lebensbedingungen.