Ratten

Wanderratte (Rattus norvegicus): In Deutschland dürfte die Wanderratte die häufigste Rattenart sein. Ausgewachsene Wanderratten erreichen eine Körperlänge (Kopf-Rumpf) von 19 bis 27 dm. Der Schwanz ist mit 13 bis 22 cm deutlich kürzer als der Körper. Wanderratten können bis zu 500 g schwer werden und mit ca. 150 g bereits fortpflanzungsfähig sein. Die Wanderratte nimmt pflanzliche Nahrung wie tierische Nahrung jedweder an. Sie frißt an Tierkadavern und wurde in Friedhöfen in Gräbern beobachtet. Wanderratten befressen auch größere Tiere, Schwere und träge Schweine, neugeborene Robben, fest brütendes Hausgeflügel, nesthockende Jungtiere der verschiedensten Tierarten sind vor Wanderratte nicht sicher. Tauchend fangen s2.33ie auch Fische. Kleinere Nagerarten gehören auch mit zum Nahrungsspektrum. Wanderratten leben in unterschiedlich großen Rudeln von 20 bis 100 Tieren. Der von einem Rudel bewachte Raum kann Gebäude, Ställe, und Freiland mit einbeziehen und besteht aus dem Revier mit Aktionsraum, der bis auf 2 km ausgedehnt sein kann. Im Revier liegt der Bau oder der Unterschlupf mit Nest(ern). Im Freien siedelt die Wanderratte in Wassernähe. In Gebäuden bevorzugt sie feuchte, kühle Räume.

Hausratte (Rattus rattus): Die erwachsenen Tiere erreichen Körperlängen von 16 bis 23 cm bei einem Körpergewicht von 150 bis 250 g. Der Schwanz ist deutlich länger als der Körper, der Kopf mausartig schlank und spitz. Die großen Ohren erreichen nach vorn umgelegt die Augen. Die Hausratte lebt in der gemäßigten Klimazone an Gebäude gebunden, bevorzugt überwiegend trockene Gebäudeteile mit höheren Umgebungstemperaturen. Sie siedelt auch im feuchtwarmen Stallklima moderner Anlagen. Als ausgezeichneter Kletterer bewohnt oder nutzt die Hausratte in Gebäuden vorwiegend die oberen Stockwerke, vor allem die Dachböden. Sie besiedelt Kornböden, Stallböden, Siloanlagen, Speicher, Lagerhäuser, etc. Hausratten verlassen kaum ihr Revier, auch wenn Nahrungsquellen vorübergehend fehlen. Die Hausratte läuft hochbeiniger als die Wanderratte und springt auch weiter. Sie ist die eigentliche “Schiffsratte” und auf Hochseeschiffen wie auf Schiffen der Binnenwasserstraßen verbreitet.

Erfolgversprechende Konzepte für die Bekämpfung der Wanderrate lassen sich nicht auf die Hausratte übertragen. Deshalb erweist sich die Hausrattenbekämpfung als eine Tätigkeit für Sachkundige, bei der von guten artspezifischen Kenntnissen über die Biologie, einer großen Umsichtigkeit bei der Ermittlung des Verhaltensmusters der festgestellten Population die Wahl und die Ausbringung des Giftköders und damit der Tilgungserfolg abhängen.